Karl Barth (Abb. 1) war der bedeutendste evangelische Theologe im 20. Jahrhundert. Am 10. Mai 1886 wurde er in Basel in eine Theologenfamilie hineingeboren und am 20. Juni 1886 im Basler Münster (Abb. 2) von seinem Großvater getauft (Abb. 3). Neben vielen anderen Einflüssen wurde er geprägt von einer Sammlung baseldeutscher Kinderlieder des Münsterpfarrers Abel Burckhardt (1805-1882): "Was sich mir unverlöschlich eingeprägt hat, war die heimelige Selbstverständlichkeit, in der in diesen gewiß bescheidenen Dichtungen von den Geschehnissen der Weihnacht, des Palmsonntags, des Karfreitags, der Ostern, der Himmelfahrt, des Pfingsttages geredet wurde als von Ereignissen, die sich zufällig gerade heute Morgen in Basel oder in der Nähe von Basel abspielten wie irgendwelche andere aufregende Tagesvorfälle. Historie? Lehre? Dogma? Mythus? Nein! Das Alles war ja in vollem Geschehen" (KD IV/2, 125).
Karl Barth studierte Theologie und wurde 1911 Pfarrer in Safenwil, heiratete 1913 Nelly Hoffmann und trat 1915 der sozialdemokratischen Partei bei. Da alle seine theologischen Lehrer zu seinem Entsetzen den Ersten Weltkrieg begrüßten, brach er mit der von ihnen vertretenen "liberalen Theologie" und machte sich aus einer intensiven Predigtnot heraus selbst an die theologische Arbeit. Mit der Auslegung des Römerbriefs wandte er sich der Grundlegung evangelischer Theologie zu. "Mit dem Anfang anfangen" blieb für ihn lebenslang das Motto seiner Theologie. 1921 wurde er auf einen Lehrstuhl für reformierte Theologie in Göttingen berufen, später wurde er Professor in Münster und Bonn. 1924 begegnete er Charlotte von Kirschbaum (1899-1975), die als theologische Assistentin 35 Jahre lang mit ihm zusammenarbeitete und mit ihm, Nelly und der Familie zusammenlebte. Sie war so eng mit ihm verbunden, dass sie im Familiengrab der Barths (Abb. 4) bestattet wurde.
1932 trat Barth der SPD bei und engagierte sich zunehmend im Kirchenkampf, der durch die Machtergreifung Hitlers ausgelöst wurde. Am 31. Mai 1934 wurde in Barmen auf der ersten Bekenntnissynode die weitgehend von Barth entworfene Barmer Theologische Erklärung angenommen. Die Verweigerung des uneingeschränkten Eides auf den "Führer" führte im Juni 1935 zu seiner Versetzung in den Ruhestand und später zum Verbot seiner Schriften in Deutschland.
Noch im Juni 1935 wurde Barth an die Universität in Basel berufen. Am 29. September desselben Jahres predigte Barth im dortigen Münster über Mt 6,24-34 - Niemand kann zwei Herren dienen. Pfarrer am Basler Münster war seit April 1927 Barths Freund Eduard Thurneysen (1888-1974). Barth stand in den folgenden Jahren bis 1947 noch weitere sieben Mal auf der Kanzel im Münster (Abb. 5). In einem Gespräch mit der reformierten Pfarrerschaft aus Paris 1963 in Bièvres machte er zur Predigtsituation dort folgende Randbemerkung:
"Eben bittet man mich, direkt in diese Richtung zu sprechen, so daß man mich auf beiden Seiten, links und rechts, hören kann. Das erinnert mich an die Situation meines Freundes und Kollegen Eduard Thurneysen in Basel. Er war 30 Jahre lang Pfarrer am Basler Münster, und er mußte, um in diesem großen kirchlichen Raum verstanden zu werden, sich immer an eine bestimmte Säule ihm gegenüber wenden,... und unten an dieser Säule war das Grab des Erasmus [Abb. 6], so daß alle seine Predigten direkt an Erasmus gerichtet waren."
1952 äußerte sich Barth in einem Leserbrief an die "Basler Nachrichten" direkt zu einer hochumstrittenen Frage der Ausgestaltung des Münsters. Er griff - wenn auch sehr spät - in die Auseinandersetzung um die "Basler Münsterscheiben" ein, in der es um die Ersetzung der neugotischen Chorfenster von Franz Xaver Eggert [Abb. 7] durch zeitgenössische Entwürfe von Charles Hindenlang ging. Hindenlang plante u.a. eine Maria mit Jesuskind und eine Darstellung von Auferstehung und Himmelfahrt Christi. Es war, so Barth in einem Brief vom 9. März 1952 an seinen Sohn Christoph, "ein ganz Basel bis aufs Tiefste aufwühlender und auch unser Haus in zwei Parteien spaltender Kampf ... so intensiv wie seit Menschengedenken bei keiner polit. Entscheidung". Im Leserbrief vom 22. Januar 1952 schreibt Barth:
"Mich wunderte von Anfang an, dass weder im Kirchenrat, noch in der Synode, noch aus den Kreisen unserer Pfarrer, noch in der bisher geführten Diskussion irgend jemand mit einiger Energie die Frage aufgeworfen hat, ob die Anbringung von Abbildungen Jesu Christi und des nach dem christlichen Bekenntnis in ihm vollbrachten Heilsgeschehens im gottesdienstlichen Raum einer Kirche reformierter Konfession überhaupt und als solche ein mögliches Unternehmen sei. Man kann nämlich auch mit gutem Grunde der Meinung sein, das zweite Gebot sei sinnvoll und beachtlich: 'Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen' — auf gar keinen Fäll nämlich im Zusammenhang mit dem christlichen Gottesdienst. Auch dann nicht, wenn es sich um das einleuchtendste Werk des begnadetsten Künstlers handeln sollte! Die reformierte Kirche war bis weit über die Schwelle der Neuzeit hinaus in aller Bestimmtheit dieser Meinung. Schade um die vielen schönen Dinge, die aus diesem Grunde im 'Bildersturm' der Reformation (gewiss allzu konsequenz-macherisch) geradezu zerstört worden sind. Aber warum hatte man sie da aufgestellt, wohin sie nun einmal nicht gehörten: in den Kirchen nämlich? In der Intention haben die vielgescholtenen 'Bilderstürmer' eben doch recht gehabt. Das Christusbild auf der Scheibe aber hat die fatale Eigenschaft, unveränderlich sich selbst gleich zu bleiben, sich der Gemeinde dauernd aufzudrängen und in dieser seiner Beharrlichkeit ein Hindernis der fortwährend notwendigen Neugeburt der Verkündigung und des Glaubens zu sein. Aus dem Gottesbild entsteht notwendig die Abgötterei. Die Kirche zerstört sich selbst, wenn sie ihr Vorschub leistet."
Karl Barth arbeitete und lebte in Basel bis zu seinem Tod am 10. Dezember 1968, zunächst am St. Albanring in der Nähe seines Geburtshauses und des heutigen Karl-Barth-Platzes (Abb. 8) und ab 1955 im Vorort Bruderholz (Abb. 9). Nach 1947 predigte er sieben Jahre lang nicht in Basel bis er 1954 einen allen anderen ausdrücklich vorgezogenen Predigtort fand: die Basler Strafanstalt, wo er bis 1964 28 Predigten hielt. Unterbrochen wurde diese Reihe von einem Akademischen Weihnachtsgottesdienst 1957 in der Peterskirche (Abb. 10 und Abb. 10a) und zwei Abendgottesdiensten in der Bruderholzkapelle (Abb. 14) am 7. Oktober 1956 und am 6. Oktober 1957.
In Basel verfasste er zusammen mit Charlotte von Kirschbaum die meisten der 13 Teilbände (insgesamt 9185 Seiten) seiner Kirchlichen Dogmatik, war aber auch weiterhin politisch interessiert und aktiv. Nach dem Krieg erregte er mit seinen Warnungen vor Antikommunismus und deutscher Wiederaufrüstung so viel Ärger, dass 1958 nach einer Intervention des Bundespräsidenten Theodor Heuss nicht wie beabsichtigt ihm, sondern dem damaligen Atomwaffenbefürworter Karl Jaspers der Friedenspreis des deutschen Buchhandels (Abb. 11) verliehen wurde.
Seine Heimatstadt Basel wird u. a. im vierten Teilband der Schöpfungslehre erwähnt: Dort zählt Barth die Basler Fastnacht (Abb. 12) zu den "großen und kleinen Festen, die wir mit Vernunft oder Unvernunft feiern" (KD III/4, 77). Und im Abschnitt über das Bittgebet heißt es: "Der ganze menschliche Egoismus, die ganze menschliche Sorge und Begierde, Lust und Leidenschaft oder mindestens die ganze menschliche Kurzsichtigkeit, Unvernunft und Dummheit könnte ja hier – und das auch noch auf göttliches Gebot hin! – (wie die Abwässer der chemischen Fabriken zu Basel in den Rhein!) [Abb. 13] in das Gebet einströmen wollen. Und was soll werden, wenn ausgerechnet dies, unser so armseliges und verdächtiges Bitten, das Wesen des Gebets ausmachen soll? Aber wenn Gott hier nicht ängstlich ist, brauchen wir es wohl auch nicht zu sein" (KD III/4, 110).
Seit der Teilnahme an der Weltkirchenkonferenz 1948 in Amsterdam engagierte Barth sich mehr und mehr für die Ökumene. Seine Kommentare zum II. Vatikanischen Konzil trugen ihm 1966 die Einladung des Vatikans nach Rom ein. Auch an seinem Wohnort auf dem Bruderholz war ihm die gelebte Ökumene vor Ort ein wichtiges Anliegen. Die Basler Elisabethengemeinde, zu der Barth seit seinem Umzug an die Bruderholzallee gehörte, benutzte damals für kirchliche Veranstaltungen in dem entfernten Bruderholzbezirk eine Holzbaracke (Abb. 14). Barth schätzte diesen von ihm so genannten "Holzschopf" (Holzschuppen) gerade wegen seiner Schlichtheit als gottesdienstlichen Raum und predigte dort zweimal. Die Bruderholzkapelle wurde Ende 1964 durch den Bau der Tituskirche (Abb. 15) ersetzt und die Gemeinde konstituierte sich als Titusgemeinde. Auf Einladung ihres Pfarrers hat Barth sich öfters mit Gemeindegliedern zu Fragebeantwortungen zusammengesetzt. Eines dieser Gespäche, bei dem auch Glieder der benachbarten Bruder Klaus-Gemeinde ("Klausenkirche") (Abb. 17) anwesend waren, fand am 21. Juni 1966 in einem Gemeindesaal der Tituskirche statt. In der Nachschrift von Eberhard Busch antwortete Barth auf eine Frage zur Kirchentrennung:
"Hand aufs Herz, gibt es nicht auch so etwas wie eine reformierte Intoleranz, daß man nicht nur in der Klausenkirche, sondern auch in der Tituskirche geradewegs denkt: sie sollen nur zu uns kommen, wir haben den rechten Weg, die anderen sollen zusammenpacken und sich uns anschließen!? Wo man so denkt, entstehen eben Trennungen in der Kirche und werden sie fortwährend weiter aufrechterhalten."
In einer Wiederholung einer solchen Fragerunde am 25. Juni 1968 in der Tituskirche meinte Barth zu einer ähnlichen Frage:
"Im Unterschied, ja im Gegensatz zu dieser damaligen Antwort der ersten Christen sind wir mit unserem Christentum heute nicht beieinander, sondern auseinander - steht es mit uns jetzt so, daß hier die Klausenkirche und dort die Tituskirche steht, daß dort die einen, hier die anderen hingehen, daß das nicht Eines ist, sondern zweierlei, etwas Getrenntes, wo man sich einander ärgert oder gleichgültig ist. Das ist ein Zustand, der einfach nicht möglich ist. Der 'läßt zu wünschen übrig' - das ist da wahrlich zu milde gesagt. Das ist eine Sünde, ein Skandal, der mit nichts zu rechtfertigen ist."
Auch die katholische Nachbargemeinde lud Barth zu Gesprächsrunden ein. In einem Brief an den theologischen Kollegen Karl Rahner vom 14. November 1967 erwähnte Barth, wie wichtig ihm die Ökumene vor Ort ist:
"Ich höre am sonntäglichen Radio seit langer Zeit regelmäßig neben der evangelischen auch eine römisch-katholische Predigt, bin übrigens gelegentlich auch in der Bruder Klaus-Kirche [Abb. 18] auf unserem Bruderholzhügel zu finden."
Am 15. März 1967 fand in der Krypta der Bruder Klaus-Kirche (Abb. 18) eine Fragerunde mit Karl Barth statt. Auf Fragen nach der Prunkentfaltung in Kirchen verschiedener Konfessionen und ihrem Verhältnis zueinander antwortete er: "Prunkentfaltung gibt es auch bei uns und gibt es auch in der griechisch-orthodoxen Kirche. Aber hier in der Bruder Klaus-Kirche entdecke ich nicht so viel 'Prunkentfaltung'. Die Räume hier sind so schön einfach. Da hat sich offenbar auch etwas gewandelt. Denn es ist bekanntlich auch schon einmal anders gewesen früher in eurer Kirche. Die Griechisch-Orthodoxen sind an diesem Punkt viel schlimmer betroffen: die Kronen, die da getragen werden, die gewaltigen Bärte, die da rauschen usf. – das sieht ja fabelhaft aus; da sind die schönsten katholischen Gottesdienste nichts dagegen. Ich freue mich jedenfalls, daß es in eurer Kirche jetzt alles etwas einfacher wird. Wiederum habe ich aber auch immer meine Freude an schönen Farben usf. [Abb. 19] – Das sind so Nebenfräglein […]
Wir wollen, reformiert oder katholisch, gegeneinander recht haben. Über das Rechthabenwollen aber müssen wir alle miteinander hinwegkommen. Es kommt nicht auf unser Recht und unser Rechthaben an, sondern darauf, daß Gott recht bekommt - vielleicht gegen uns alle. Und wenn man das einmal begriffen hat, dann kann und muß man auch sagen - gut schweizerisch: 'Mr muess halt rede mitenand'. Es käme also nun darauf an – in der Tituskirche und hier in dieser Bruder Klaus-Kirche –, daß wir von dem einen Mittelpunkt aus, der zugleich der Anfang und das Ziel des Glaubens ist, uns gegenseitig erzählen: Worauf kommt es uns denn nun an? Wo kommen wir her? Wem gehen wir entgegen? [...] Es gibt einige Theologen, die haben sich darauf spezialisiert, immer von 'Dialog' zu reden. Das ist zu wenig. Über Dialog soll man nicht reden, Dialog muß geschehen."
Barth praktizierte diesen Dialog mit seiner katholischen Nachbargemeinde, aber er schätzte die 1961 geweihte Bruder Klaus-Kirche auch als Gottesdienstraum: deren Rundbau und deren weitgehenden Verzicht auf Bilder, aber auch auf eine abseits des "Altar"-Tisches stehende Kanzel (Abb. 18).
Seine 1952 im Streit um die Basler Münsterscheiben geäußerten Ansichten zur Gestaltung reformierter Kirchenräume konnte er 1959 in "werk. Schweizer Monatsschrift für Architektur, Kunst und künstlerisches Gewerbe" nochmals aufgreifen. Die Redaktion bereitete eine Spezialnummer über den reformierten Kirchenbau und über die Kunst in reformierten Kirchen vor und richtete an eine Anzahl schweizerischer Theologen die Bitte um eine Stellungnahme zu einer Reihe von Fragen:
"Im protestantischen Kirchenbau hat sich in den letzten Jahren weitgehend das Zentralraumprinzip durchgesetzt. Ist dies richtig und sind die damit gemachten Erfahrungen positiv?
Im Zentralraum kommt der Anordnung und Gestaltung von Kanzel und Abendmahlstisch noch stärkere räumliche Bedeutung zu. Verbindliche Richtlinien über die Gestaltung dieser Partie bestehen aber noch nicht. Soll der Abendmahlstisch im optischen Zentrum stehen? Soll der Tisch fest und aus Stein oder beweglich und darum aus Holz sein? Wie soll die Kanzel angeordnet sein: seitlich? achsial hinter dem Abendmahlstisch? Kann auf eine Kanzel verzichtet und die Predigt am Abendmahlstisch gehalten werden? Wo soll der Taufstein stehen? Kann am Abendmahlstisch getauft werden?
Im Gegensatz zu früheren Zeiten wird heute gefordert, daß die Orgel und der Platz des Kirchenchors nicht im Blickfeld der Gemeinde liegen sollen. Ist dies richtig oder sollte eine stärkere liturgische Betonung von Orgelspiel und Chorgesang auch ihren architektonischen Ausdruck finden?
Welches ist der Platz der christlichen Symbolik und der bildenden Kunst im protestantischen Kirchenraum? Gibt es Zonen - Blickzentrum, Kanzelpartie, Seitenwände, Fenster, Eingangspartie, Vorplatz -, in denen symbolische und bildliche Darstellungen erlaubt sind, und solche, von denen sie ferngehalten werden sollen? Gibt es eine solche Abstufung in den Gattungen: Skulptur, Wandmalerei, Wandteppiche, Glasgemälde, Reliefs an Abendmahlstisch, Kanzel, Taufstein? Läßt sich eine Ikonographie reformierter Kirchenkunst entwickeln? Wo darf das Kreuzsymbol verwendet werden? Welche anderen Symbole (Fisch, Dornenkrone, Christusmonogramm usw.) sind zu verwenden? Welche Möglichkeiten und Beschränkungen bestehen in bezug auf figürliche Darstellungen? Wo kann sich der Künstler in solchen Fragen Rat holen?"
Barths Beitrag, geschrieben am 23. April 1959, erschien in der August-Nummer unter der Überschrift "Zum Problem des protestantischen Kirchenbaus" als erster und kürzester von insgesamt neun Beiträgen:
"Auf die mir vom 'Werk' unter dem Titel 'Probleme des protestantischen Kirchenbaus' gestellten Fragen antworte ich wie folgt:
1. Das 'Zentralraumprinzip' halte ich, weil es die Bestimmung des Kirchengebäudes als Ort der zur Verkündigung des Wortes Gottes und zum Gebet versammelten Gemeinde sichtbar macht, für richtig. Ich hoffe, daß es sich fernerhin durchsetzen wird.
2. Die ideale Lösung des Problems der Gestaltung der Mitte jenes Raumes sehe ich in der Aufstellung eines markanten, aber von einem 'Altar' deutlich unterschiedenen, hölzernen und leicht erhöhten Tisches. Er hätte - dazu mit einem beweglichen Pultaufsatz zu versehen - zugleich als Predigtstätte und als Abendmahlstisch und an Stelle eines 'Taufsteins' zu dienen. (Die Trennung von 'Kanzel', Abendmahlstisch und 'Taufstein' kann in jeder denkbaren Variation ihrer Anordnung nur zerstreuen und verwirren, wie sie denn auch theologisch nicht zu begründen ist.)
3. Orgel und Kirchenchor gehören als mehr oder weniger willkommenes, aber grundsätzlich auch entbehrliches Beiwerk nicht in den Blickpunkt der versammelten Gemeinde.
4. Bildliche und symbolische Darstellungen sind an keiner Stelle des protestantischen Kirchenraums am Platze. (Auch sie können nur zerstreuen und verwirren. Der Wirklichkeit der Person und des Werkes Jesu Christi kann nur die in Gebet, Predigt, Taufe und Abendmahl und also im' Gottesdienst' im engeren Sinn des Begriffs, dann aber und vor Allem die im Leben handelnde Gemeinde selbst entsprechen: kein Bild und kein Symbol!) Gestalt, Maß und Farbe der Türen, Wände und Fenster sowie der Bestuhlung des kirchlichen Raumes sollen und können in ihrer Sachlichkeit gerade ohne jene fremden Zutaten der Konzentration der am Gottesdienst Teilnehmenden - ihrer Ausrichtung auf die sie vereinigende Botschaft und Anbetung - dienlich und insofern 'würdig' und 'schön' sein."
TuK Bassler, Visit-a-Church.info
Aktualisiert: Juni 2022
Universität Basel: Barths Basel.
Karl Barth: Kirchliche Dogmatik (KD), Zürich 1951 ff.
Karl Barth: Predigten 1954-1967, hg. v. Hinrich Stoevesandt, Zürich 1981.
DFG Nationallizenzen: Digital Karl Barth Library.
Eberhard Busch: Karl Barths Lebenslauf. Nach seinen Briefen und autobiographischen Texten, München 1986.
Eberhard Jüngel: Einführung in Leben und Werk Karl Barths, in: E. Jüngel, Barth-Studien, Gütersloh 1982.
Peter Meyer: Der Meinungsstreit um die Basler Münsterscheiben, Schweizerische Bauzeitung, 12. April 1952, S. 205 - 212.
Karl Barth Gesamtausgabe, Unveröffentlichte Texte zur Kirchlichen Dogmatik, hg. v. Hinrich Stoevesandt und Michael Trowitzsch, Zürich 2014, S. 589 ff.