Visit-a-Church
Key Image Hohe Domkirche St. Marien
Domstufen 1
99084 Erfurt
Deutschland
Konfession: Röm.-kath.
Gemeinde: Hohe Domkirche St. Marien zu Erfurt (Bistum Erfurt)
Geogr. Koordinaten: 50,9758° N, 11,02329° O
Geo Location   
Referenzjahr: 1182
Baustil: Romanik und Gotik
Gebäudetyp: Hallenkirche
Beschreibung: Ursprünglich romanische Basilika, zur gotischen Hallenkirche umgebaut; drei Türme
Namensgebung: Nach Maria, der Mutter Jesu
Baumaterial
  • Seeberger Sandstein vom Großen Seeberg bei Gotha
Glocken
  • 13 Glocken, darunter die Gloriosa, die größte freischwingende Glocke des Mittelalters (1497)
Sehenswert
  • Kavaten = Substruktionen, die bis 1329 für die künstliche Erweiterung des Domhügels nach Osten geschaffen wurden
  • Triangel-Portalvorbau am nördlichen Querschiffsarm als Haupteingang, um 1330
Altar
  • Barocker Hochaltar, 1697-1706
Taufbecken
  • Taufgehäuse von Hieronymus Preußer, 1585-1587 mit Taufstein von Hans Friedemann d.Ä., 1587
Orgel
  • Chororgel (1963) und Hauptorgel (1992) von Schuke (Potsdam) erbaut; die Hauptorgel hat 62 Register auf drei Manualen und Pedal
Fenster
  • spätgotischer Glasgemäldezyklus (etwa 1370–1420) im Hohen Chor
  • Farbglasfenster des Langhauses von Charles Crodel, der auch im Hohen Chor die Ergänzungsfenster 14 (hl. Elisabeth) und 15 (Apokalypse) schuf, 1960-1962
Sehenswert
  • Romanische Nischenfigur der thronenden Maria mit Kind (Sedes Sapientiae), um 1160
  • Wolframsleuchter: Bronze-Freiplastik eines Leuchterträgers in vornehmer weltlicher Kleidung mit einem Gürtel, auf dem ein Fürbittgebet an Maria zu lesen ist; sie ist möglicherweise in der Magdeburger Gießhütte entstanden und eine der ältesten freistehenden Bronzeskulpturen in Deutschland, um 1160; bis heute ist unklar, wen die Figur darstellt, die ursprünglich inmitten des Hohen Chores stand
  • Chorgestühl von 1329
  • Spätgotisches Altartriptychon, um 1420, mit Darstellung der mythischen Einhornjagd
  • Schnitzreliefs mit Szenen aus dem Marienleben, um 1470
  • Hl. Christophorus, monumentales Wandgemäde von 1499
Geschichte:
8. Jh.:   Vorgängerkirche auf Geheiß von Bonifatius errichtet; Gründung des Marienstifts
1119:   Erste urkundliche Bezeugung des Kollegiatsstifts
1154:   Baubeginn und Aufdeckung zweier Bestattungen, die als Überreste der heiligen Bischöfe Adolar und Eoban identifiziert wurden
1170:   Beginn der Kirchennutzung
20.06.1182:   Weihe der romanischen Basilika mit kreuzförmigem Grundriss
1253:   Nachweihe nach der Fertigstellung des Südturms, 1201 und des Nordturms, 1237
1290:   Weihe der Chorverlängerung
1307:   Fertigstellung des neuen Mittelturms
25.03.1349:   Grundsteinlegung zum Neubau des Hohen Chores
08.12.1353:   Weihe der Krypta
1370:   Weihe des abermals vergrößerten Chors mit 5/8-Schluss
1455:   Abriss des romanischen Langhauses und Baubeginn des gotischen Langhauses
1465:   Beginn der Nutzung des gotischen Baus
07.07.1497:   Guß der Gloriosa durch Gerhard van Wou
1717:   Zerstörung der beiden Turmhelme durch Blitzschlag
1828:   Beginn eines puristischen Restaurierungs- und Umbauprogramm, bei dem das spätgotische Walmdach 1868 zu einem niedrigeren Satteldach umgebaut wurde; um 1900 weitgehend abgeschlossen
1837:   Endgültige Säkularisation des Domstifts und Nutzung als Pfarrkirche
1965:   Beginn umfangreicher Restaurierungsarbeiten bis 1997
1968:   Demontage der neugotischen Dachkonstruktion und Errichtung eines neuen Daches in der spätgotischen Form
08.07.1994:   Gründung des Bistums Erfurt und Erhebung zur Kathedrale
2004:   Abschluss der 2002 begonnenen Sanierung der Turmanlage wegen Rissbildungen und des Hohen Chores
2018:   Beschluss zur Komplettsanierung des Triangelportals
Wichtige Persönlichkeiten:
Namenspatronin:  Maria - Unsere Liebe Frau in Lourdes (Erinnerung an die Erscheinung der unbefleckten Jungfrau Maria in Lourdes, 1858)
Abmessungen:
Turmhöhe [m]:  81,26
Quellen
Bistum Erfurt: Geschichte des Bistums Erfurt, https://www.bistum-erfurt.de/bistum_erfurt/informationen_zum_bistum/geschichte_des_bistums/, abgerufen 15.08.2020
Bornschein, Falk et al. (Hg.): Der Wolfram-Leuchter im Erfurter Dom. Ein romanisches Kunstwerk und sein Umfeld, Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt, Erfurt 2019
Friedrich, Verena: Der Dom St. Marien zu Erfurt, Kunstverlag Peda, Passau 2017
Friedrich, Verena: Das Chorgestühl der Domkirche Beatae Mariae Virginis zu Erfurt, Kunstverlag Peda, Passau 2001
Wikipedia: Erfurter Dom, https://de.wikipedia.org/wiki/Erfurter_Dom, abgerufen 15.08.2020
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TuK Bassler
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