Visit-a-Church
Key Image Heilandskirche am Port von Sacrow
Krampnitzer Straße
14469 Potsdam (Sacrow)
Deutschland
Konfession: Ev.-luth.
Gemeinde: Ev. Pfingstgemeinde Potsdam (Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Sprengel Potsdam, Kirchenkreis Potsdam)
Geogr. Koordinaten: 52,42467° N, 13,09647° O
Geo Location
Referenzjahr: 1844
Baustil: Historismus
Gebäudetyp: Saalkirche
Beschreibung: Saalkirche in italianisierendem Stil mit Obergaden und östlich angebauter Apsis, die durch die umlaufende Säulenhalle den Eindruck einer dreischiffigen Basilika erweckt; UNESCO Weltkulturerbe seit 1990 (Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin)
Namensgebung: Nach der Lage an der Havel nahe der Anlegestelle des Potsdamer Ortsteils Sacrow; Beiname „das Schiff“ und Siegelbezeichnung „S. Ecclesiae sanctissimi Salvatoris in portu sacro“ („Kirche des heilbringenden Erlösers im heiligen Hafen“, ein Wortspiel mit dem Ortsnamen Sacrow)
Baumaterial
  • Mauerwerk aus Ziegeln, kannelierte Sandsteinsäulen, Schmuck aus Terrakotta und Zinkguss
Glocken
  • Für die Glocke wird das Gussjahr 1406 überliefert
Sehenswert
  • Gedenktafel aus grünem Dolomit für die 1897 installierte Funkantenne (Kurt Hermann Hosaeus, 1928)
Altar
  • Altar aus Zedernholz und Verzierungen aus Ahorn und Ebenholz (Friedrich Ludwig Persius, 1845; wiederhergestellt 2012)
Kanzel
  • Kanzel und Epistelpult (Friedrich Ludwig Persius, 1845; 1994/95 restauriert)
Taufbecken
  • Taufstein aus weißem Carrara-Marmor (Friedrich Ludwig Persius, 1845; 1994/95 restauriert)
Orgel
  • Ursprüngliche Orgel erbaut von Gottlieb Heise, 1907 abgeändert von Alexander Schuke; jetzige Orgel erbaut 2009 von Kristian Wegscheider, Dresden; 17 Register, zwei Manuale und Pedal
Sehenswert
  • Apostelfiguren aus Lindenholz auf Steinkonsolen (Jakob Alberty, 1844)
  • Apsisfresko mit Christus als Pantokrator (Carl Joseph Begas, 1845; restauriert 1995/96)
  • Schmiedeeiserner, braun lackierter Ambo (Adler auf einer Kugel, 2012 wiederhergestellt)
  • Decke mit Tuchbespannung in Keilrahmen mit aufgemaltem Sternenhimmel (rekonstruiert 1994)
Geschichte:
1694:   Neuerrichtung als Fachwerkbau
1822:   Abbruch der Fachwerkkirche wegen Baufälligkeit
10.11.1840:   Handskizze von König Friedrich Wilhelm IV. für eine neue Kirche mit Säulenumgang und Campanile
07.05.1841:   Genehmigung der Baupläne des Architekten F. L. Persius für eine ins Wasser ragende Kirche
21.07.1844:   Einweihung
1897:   Versuche zur drahtlosen Telegraphie mit einer vom Campanile herabhängenden Antenne
1943:   Dachbeschädigung im 2. Weltkrieg, notdürftig repariert
24.12.1961:   Vorläufig letzter Gottesdienst nach der Schließung der innerdeutschen Grenze
1977:   Auflösung der Pfarrstelle, seitdem Teil der Potsdamer Pfingstkirchengemeinde
1981:   Notdürftige, unsachgemäße Reparaturen zur Substanzsicherung durch die Kommunalverwaltung
1985:   Wiederherstellung des Äußeren durch Potsdamer Firmen; die Kirche konnte jedoch weiterhin weder von Berlin noch von Potsdam aus betreten werden
24.12.1989:   Erster deutsch-deutscher Weihnachtsgottesdienst nach der Schließung der Kirche
1990:   Beginn der Kirchensanierung nach der deutschen Wiedervereinigung (Architekturbüro Klaus Günther, Berlin)
14.06.2009:   Einweihung der neuen Wegscheider-Orgel
Wichtige Persönlichkeiten:
Architekt:  Persius, Friedrich Ludwig (1803–1845, deutscher Architekt, Schüler von Karl Friedrich Schinkel)
Bauherr:  Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861, preußischer König)
Orgelbauer:  Alexander Schuke Orgelbau GmbH (Orgelbauunternehmen in Potsdam, gegründet 1820, benannt nach Alexander Schuke, dem Eigentümer ab 1894)
Abmessungen:
Turmhöhe [m]:  20
Spannweite innen [m]:  8
Länge [m]:  18
Quellen
Kitschke, Andreas: Die Sacrower Heilandskirche, Ars Sacrow e. V., Potsdam 2014
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TuK Bassler
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